Good Practice Project
Das Gebiet am Fluss Ria d’Etel beheimatet 50 Austernfarmen, die pro Jahr 3.000 Tonnen Austern produzieren. Jedoch benötigt die noch weitgehend von fossilen Brennstoffen abhängige Industrie jedes Jahr über 60.000 Liter Öl für ihre Austernkutter und Strom zum Betreiben der Wasserpumpen und Sortiermaschinen.
Für die lokalen Austernzüchter ist die Reduzierung des Verbrauchs dieser nicht erneuerbaren Energieträger sowie die Verwendung lokaler nachhaltiger Ressourcen eines der vorrangigen Anliegen für den Ria d’Etel. Auf deren Empfehlung hin beschloss die Schiffswerft Chantier Bretagne Sud (CBS) mit Sitz in der an der Flussmündung des Ria d’Etel gelegenen Gemeinde Belz deshalb, der FLAG das ERSEO-Projekt (Energies Renouvelables au Service des Exploitations Ostréicoles) vorzuschlagen, um neue, umweltfreundliche Energieoptionen zu untersuchen und zu entwickeln. Die Ziele des Projekts bestanden darin,
zu belegen, dass Energie mit Hilfe von Wasserturbinen erzeugt werden kann, wobei diese Turbinen vor Ort entwickelt und getestet wurden;
durch Energieaudits den Energiebedarf lokaler Austernfarmen festzustellen;
diese Turbinen an die Austernfarmen anzupassen und sie dort zu installieren;
ein solarbetriebenes Lotsenboot und einen Pier mit einer mit Sonnen- und Gezeitenenergie gespeisten Stromladestation zu bauen. Dieses Boot könnte von allen lokalen Austernzüchtern genutzt werden.
Mit diesem Projekt soll gezeigt werden, dass die lokalen Ressourcen für die Austernindustrie, die in dieser Region eine wichtige Rolle spielt und große Mengen Energie benötigt, eine echte Chance sind.
Das Projekt wurde von der Branche sehr gut angenommen und viele Muschelzüchter sind jetzt daran interessiert, Energieaudits und Studien zu alternativen Energiequellen durchzuführen. Bis heute hat das Projekt bereits zu mehreren Projekten geführt. Hier sind einige davon:
Die Energiewende stellt entsprechend dem europäischen Grünen Deal im kommenden Planungszeitraum für jede FLAG eine Priorität dar. Diese Wende hängt sowohl vom Erwerb der für eine lokale Energieerzeugung erforderlichen Kompetenzen als auch vom Zugang zu erneuerbaren Ressourcen ab. Die Stromerzeugung aus Wasserturbinen und Solaranlagen hat vor Ort nur geringe Auswirkungen und findet in der Fischzucht vielseitige Anwendung, z. B. für Gefrieranlagen. Solche Mechanismen können besonders nützlich sein, wenn es darum geht, auf Inseln und in Regionen mit einem unzureichenden Stromnetz die Energieversorgung sicherzustellen.
Lehren: Dieses Projekt hat gezeigt, dass bei der Entwicklung neuer Energieerzeugungsmöglichkeiten der direkte Kontakt mit den Endverbrauchern eine wichtige Rolle spielt. Die Einbindung der lokalen Gemeinschaft in die Konzipierung und Einführung einer neuen Technologie bringt interessante Diskussionen mit sich und fördert die allgemeine Akzeptanz. Der Zeitaufwand ist zwar groß, aber eine solche Umsetzung ist notwendig und es können auf diesem Weg hervorragende Ergebnisse erzielt werden.
Beitrag zum CLLD-Ziel: (c) Stärkung und Nutzung der Umweltgüter in Fischwirtschaftsgebieten, einschließlich Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels
Total project cost | €255 932 |
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FLAG grant |
€255 932
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Beneficiary contribution |
€63 983 |
Timeframe of implementation | From Jan 2020 to Aug 2021 |
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Sea Basins |
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