Intelligente Fischerei

In der Binnenfischerei setzen viele Betriebe auf gewinnträchtige Fischarten wie etwa die großen Raubfische. Dabei kommen vorzugsweise Kiemennetze zur Anwendung, die nach Auffassung vieler Wissenschaftler negative Folgen sowohl für die Binnengewässer als auch für die Fischbestände darin nach sich ziehen. Die Fischer in der FLAG Lappland haben diverse Fischfanggeräte entwickelt, die je nach Fischart und Fangsaison zum Einsatz kommen und sich dadurch auszeichnen, dass sich die gefangenen Tiere nicht im Netz verheddern, sondern sich weiter frei bewegen können. Aufgrund dessen weist der Fang eine höhere Qualität auf und können unter Schutz stehende Fischarten oder zu kleine Exemplare leicht wieder freigegeben werden. Die entsprechende Ausrüstung kann auch zur Sanierung von eutrophiegefährdeten Gewässer-Ökosystemen beitragen, indem sie kleine Planktonfresser und andere gewässerschädliche Fischarten entnimmt. Darüber hinaus schützt sie den Fang vor Fischdieben.

Wesentliches Ziel des finnischen Projekts „Intelligente Fischerei“ war die Förderung dieser umweltfreundlichen Fischfangausrüstung durch einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen der finnischen FLAG Lappland und den beideni polnischen FLAG Lagune Zegrze und Masurische Seenplatte unter Einbindung des polnischen Anglerverbands. Die polnischen Fischer versprechen sich davon eine bessere Fischqualität, höhere Betriebsgewinne, eine bessere Wasserqualität und eine stärkere Anerkennung der Fischerei als nachhaltigen Wirtschaftszweig. Im Rahmen des Projekts wurden in Finnland acht polnische Fischer geschult, die das Gelernte anschließend an Kolleginnen und Kollegen in Polen weitergaben. Neben dem Kauf der an die Erfordernisse der polnischen Binnenfischerei angepassten Fischfangausrüstung sind die Ausrichtung einer Konferenz sowie die Veröffentlichung eines Prospekts und eines Flugblatts zur Bekanntmachung der Projektergebnisse in Polen und dessen Nachbarländern vorgesehen.