Good Practice Project
Die Umweltsituation im Gebiet Limfjord stellt sowohl für die Anrainergemeinden als auch für die Tourismuswirtschaft seit Jahren eine Herausforderung dar. Bedingt durch den übermäßig hohen Nährstoffeintrag und weitere von der regionalen Landwirtschaft verursachte Probleme, ist der Fischbestand im Limfjord insgesamt zurückgegangen, was die Hobbyangler vom Gewässer fernhält. Allerdings ist der Fjord eine Kinderstube für die Meerforelle, einen wegen seines Geschmacks überaus geschätzten Wanderfisch.
Neun Gemeinden aus der Kommune Limfjord haben ihre Kräfte gebündelt, um die Umweltbelastung in der Region zu verringern. Das soll in erster Linie durch die Senkung von Emissionen und die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie geschehen. Die LAG und FLAG in der Region helfen den Gemeinden dabei, den Fjord als Adresse für nachhaltige Fischerei zu etablieren.
Im Rahmen des Kooperationsprojekts wurde eine digitale Plattform errichtet, mit deren Hilfe Angler ihre Reisen an den Limfjord planen können. Die Plattform bietet eine interaktive Karte mit den besten Angelplätzen und Erläuterungen zu Anbietern touristischer Dienstleistungen (Tourenführer, Beherbergungsbetriebe usw.). Die aufgeführten Anbieter sind als „anglerfreundlich“ zertifiziert, was bedeutet, dass sie Räumlichkeiten und Einrichtungen wie etwa Plätze zum Ausnehmen, Gefriertruhen für den Fang oder Trockenräume für Wathosen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus bietet die Plattform unter anderem Angeltipps von einheimischen Freizeitfischern (etwa, zu welcher Tages- oder Nachtzeit die Fangbedingungen am besten sind) und Links zu nützlichen Auskünften in Dänisch oder Englisch.
Die an dem Projekt beteiligten touristischen Betriebe haben an mehreren Seminaren teilgenommen, um sich Wissen über das Fischereipotenzial des Limfjords sowie über die Wünsche und Bedürfnisse der Angelgäste anzueignen, aber auch, um sich untereinander kennenzulernen und zu vernetzen. Darüber hinaus bieten sie auch den mitreisenden Familienangehörigen der Hobbyangler ein touristisches Programm etwa in Form von Hofläden und Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder.
Der Kern des Projekts (Etablierung eines Tourismusziels für die Freizeitfischerei) wird sich erst nach längerer Zeit realisieren lassen. Dennoch sind bereits erste Ergebnisse zu verzeichnen.
Rund 60 Unternehmen als „anglerfreundlich“ zertifiziert:
sechs einheimische Angeltour-Anbieter;
drei Boots- und Kajakverleihfirmen;
sechs Angelsport-Fachgeschäfte;
45 Beherbergungsbetriebe.
Eine Befragung der beteiligten Unternehmen ergab einen deutlichen Zuwachs in der Anzahl jener Touristen, die ausschließlich aus Interesse am Angeln anreisen.
Es wurde eine Plattform in dänischer, englischer und deutscher Sprache errichtet, die Anglern als Hilfe für ihre Reiseplanung dient, und auf der die beteiligten Unternehmen vorgestellt werden: www.havørredlimfjorden.dk
Die Anzahl der Plattformaufrufe hat sich in den vergangenen zwei Jahren um 60.000 pro Jahr erhöht.
Es wurde ein Informationspaket mit Broschüren, Postern, Partnerlogos, Aufklebern, Ansteckern und Beschreibungen des Angelsport-Angebots der beteiligten Unternehmen zusammengestellt.
Will man in einem Gebiet etwas dauerhaft zum Positiven verändern, stellen Synergieeffekte eine wichtige Voraussetzung dar. Die Projektpartner nutzten die Erfahrungen aus Projekten auf der nahegelegenen Insel Fünen und einer Studienfahrt in die Region, um einen Weg zur Bekanntmachung des neuen Tourismusziels unter Anglern im In- und Ausland, zur Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur und zur Förderung des Umweltschutzes durch Körperschaften des öffentlichen Rechts zu finden.
Erkenntnisse: Diese Verbundeffekte waren für den Projekterfolg unerlässlich. Die Einbindung der regionalen Wirtschaft – für den Aufbau dieses touristischen Netzwerks von maßgebender Bedeutung – hat das Bewusstsein für den Umweltschutz als Hauptziel für die beteiligten Gemeinden geschärft. Die FLAG und LAG konzentrierten sich auf das, was sie am besten können: alle Interessengruppen einbinden. Somit können die Gebietskörperschaften ihr Augenmerk auf die notwendige Verbesserung der Umweltsituation im Limfjord richten. Die Erschließung des Gebiets als Ziel der Freizeitfischerei hilft ihnen dabei. Man erhofft sich letztlich die Zuwanderung neuer Fischarten in den Fjord und in der Folge eine weitere Stärkung des Angeltourismus‘.
Beitrag zu CLLD-Zielen: (b) Förderung der Diversifizierung innerhalb und außerhalb der gewerblichen Fischerei, lebenslanges Lernen und Schaffung von Arbeitsplätzen in Fischerei- und Aquakulturgebieten.
Total project cost | €321 600 |
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FLAG grant |
€88 000
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Beneficiary contribution |
€233 600
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Timeframe of implementation | From Dec 2017 to May 2021 |
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