NICHTTECHNISCHE PROJEKTZUSAMMENFASSUNG
Titel des Projekts
Prüfung der Verträglichkeit und der Wirksamkeit eines Antikörper-Enzyms (VAL-0417) zur Therapie von natürlich vorkommender Lafora-Krankheit beim Beagle ? eine Pilotstudie
Kennung der NTP
NTS-DE-625549 v.1, 06-05-2024
Nationale Kennung der NTP
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Land
Deutschland
Sprache
de
Übermittlung an die EU
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Ja
Projektdauer in Monaten
36
Schlüsselbegriffe
Hund, Beagle
Lafora-Krankheit
Lafora disease
Angeborene Speicherkrankheit, Gendefekt
Antikörper-Enzym-Therapie
Projektziel(e)
Translationale und angewandte Forschung: Nerven- und Geisteserkrankungen des Menschen
Translationale und angewandte Forschung: Tiererkrankungen und -krankheiten
Ziele und zu erwartender Nutzen des Projekts
Beschreiben Sie die Projektziele (z. B. Erforschung wissenschaftlicher Unbekannter oder Deckung eines wissenschaftlichen oder klinischen Bedarfs).
Überprüfung der Verträglichkeit und Wirksamkeit einer Antikörper-Enzym-Therapie (VAL-0417) zur Therapie von Beaglen mit Lafora-Krankheit
Welcher potenzielle Nutzen dürfte sich aus diesem Projekt ergeben? Erläutern Sie, wie das Projekt die Wissenschaft voranbringen oder welcher Nutzen sich letztlich für Menschen, Tiere oder die Umwelt ergeben könnte. Bitte gegebenenfalls zwischen kurzfristigem Nutzen (während der Projektlaufzeit) und langfristigem Nutzen (der sich nach Abschluss des Projekts ergeben könnte) unterscheiden.
Bei der Lafora-Krankheit, die sowohl beim Menschen, als auch bei einigen Tierarten wie zum Beispiel beim Hund vorkommt, treten Ablagerung von abnormalen Glykogenmolekülen, sogenannten ?Laforakörperchen? in den Gehirnzellen auf. Dies führt unter anderem zu epileptischen Krampfanfällen, Muskelzuckungen, Lichtempfindlichkeit, vermindertem Seh- und Hörvermögen und geistiger Retardierung. Die Erkrankung manifestiert sich beim Menschen im Teenageralter und die Patienten versterben in der Regel zwischen 4 und 10 Jahren nach dem Beginn der Symptome. Grundlage dieser Stoffwechselerkrankung ist ein angeborener Gendefekt. Es gibt sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin derzeit keine gezielte Therapie für diese Erkrankung. Lediglich die Symptome können durch Medikamente etwas abgemildert werden. In entsprechenden Vorstudien wurde die Wirksamkeit der Antikörper-Enzym-Therapie mit VAL-0417 zur Spaltung der abnormalen Gylkogenmoleküle in Zellstudien und im Mausmodell bereits nachgewiesen und zeigte großes Potential. VAL-0417 besteht aus einem Fab-Fragment, das für das Einschleusen des Medikaments in die Zelle zuständig ist, und einem Enzym (Amylase), welches die abgelagerten abnormen Gylkogenmoleküle (?Laforakörperchen?) aufspaltet und damit abbaut. Diese Wirkung konnte sowohl in der Zellkultur, als auch im Mausmodell nachgewiesen werden. Im nächsten Schritt sollte die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Antikörper-Enzym-Therapie bei natürlich vorkommender Lafora-Krankheit nachgewiesen werden. Da in Deutschland der Beagle die Hunderasse ist, die am häufigsten von dieser Erkrankung betroffen ist und zudem ein Gentest für diese Erkrankung zur Verfügung steht, erscheint diese Rasse das ideale Modell zur Prüfung der Therapie. Sollte auch im Hundemodell eine Wirksamkeit nachgewiesen werden und das Medikament verträglich sein, eröffnet sich hier, neben der Therapie der betroffenen Hunde, vor allem die Möglichkeit der nächsten Stufe: eine Prüfung des Medikaments und spätere Nutzung zur Therapie von erkrankten Teenagern und Kindern.
Zu erwartender Schaden
Bei welchen Verfahren werden die Tiere üblicherweise verwendet (z. B. Injektionen, chirurgische Eingriffe)? Geben Sie die Anzahl und die Dauer dieser Verfahren an.
Diese Pilotstudie wird an 3 bis 5 Lafora-kranken Beaglen durchgeführt, deren Besitzer nach intensiver Aufklärung zur Risiko-Nutzen-Abwägung das Einverständnis für die Teilnahme an der Studie gegeben haben. Die Hunde werden zuerst allgemein und neurologisch untersucht und es wird den Hunden Blut für einen initialen Blutstatus abgenommen. Die Besitzer füllen einen Besitzerfragebogen zur Überprüfung der derzeitigen Symptome und der Schwere der Erkrankung aus. Anschließend werden die Hunde in Narkose gelegt (Allgemeinanästhesie, Einleitung über eine Injektion der Narkosemittel über einen Venenkatheter, dann Intubation und Erhalt der Narkose mittels Inhalationsgas (Isofluran)). Danach wird im Nacken nach aseptischer Vorbereitung eine Spinalpunktion durchgeführt und Nervenwasser entnommen (1 ml für weiterführende Untersuchungen). Dann wird 1 ml der Antikörper-Enzym-Lösung über die noch von der vorangegangenen Punktion im Tier befindliche Kanüle in den Raum des Gehirnwassers eingegeben und die Hunde dürfen wieder aufwachen. Sie werden anschließend engmaschig überwacht (Allgemeinbefinden, Temperatur, Neurostatus, Laborparameter). Diese Prozedur wird fünfmal im Abstand von zwei Tagen wiederholt, um die Gesamtdosis von 5 ml der Antikörper-Enzym-Lösung zu injizieren, sodass die Hunde am 11. Tag der Studie wieder nach Hause entlassen werden können. Anschließend erfolgen erneute Kontrollen der Hunde nach 4 Wochen, 3 und 6 Monaten. Auch die Besitzer sollen die Symptome der Hunde nochmals neu bewerten und die Fragebögen nochmals ausfüllen.
Welche Auswirkungen/Schäden sind für die Tiere zu erwarten (z. B. Schmerzen, Gewichtsverlust, Inaktivität/eingeschränkte Mobilität, Stress, ungewöhnliches Verhalten) und wie lange halten diese Auswirkungen an?
Den Hunden wird für die Narkoseeinleitung und zur Blutprobenentnahme ein Venenverweilkatheter gelegt. Diese Maßnahme ist eine kurze und eher weniger schmerzhafte Prozedur. Die Belastung der Hunde dabei ist als gering einzustufen. Die Narkosedauer für den Eingriff ist kurz und somit ist auch hier die Belastung der Hunde als gering einzustufen. Die Spinalpunktion und Nervenwasserentnahme wird täglich in der Rountineuntersuchung von neurologischen Patienten in Narkose durchgeführt und wird ohne Probleme toleriert. Die mehrmalige Injektion der therapeutischen Lösung kann potentiell zu lokalen Reaktionen, Unverträglichkeitsreaktionen bis hin zu einer Meningitis führen. Das Risiko hierfür wird als nicht sehr hoch eingeschätzt, da die Verträglichkeit der Lösung bei den Vorversuchen an Mäusen als gut eingeschätzt wurde. Nichtsdestotrotz kann diese unerwünschte Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Die Tiere werden daher engmaschig überwacht, um frühzeitig therapeutisch gegenzusteuern, sollte eine dieser Komplikationen auftreten. Da die Symptome der Lafora-Erkrankung die Hunde in ihrem Tierwohl und ihrer Lebensqualität deutlich beeinflussen, ist dieses Risiko vertretbar. Die Gesamtbelastung der Hunde während der Studie wird als gering- bis maximal mittelgradig eingestuft. Optimaler Weise sollten sich durch die Injektion des Medikaments in den folgenden Wochen positive Effekte einstellen und die Symptome der Erkrankung abgemildert werden oder gar vollständig verschwinden.
Welche Arten sollen verwendet werden und wie hoch ist die Anzahl der zu verwendenden Tiere? Welche Schweregrade werden erwartet und wie hoch ist die Anzahl der Tiere je Schweregrad (nach Art)?
Art
Gesamtzahl
Geschätzte Anzahl je Schweregrad
Keine Wiederherstellung der Lebensfunktion
Gering
Mittel
Schwer
Hunde (Canis familiaris)
5
0
5
0
0
Was geschieht mit den am Leben bleibenden Tieren am Ende des Verfahrens?
Art
Geschätzte Anzahl der Tiere, die erneut verwendet, in den Lebensraum/das Haltungssystem zurückgebracht oder privat untergebracht werden.
Erneut verwendet
Zurückgebracht
Privat untergebracht
Hunde (Canis familiaris)
0
0
5
Begründen Sie den geplanten Verbleib der Tiere nach Abschluss des Verfahrens.
Nach der Studie werden alle Hunde wieder in ihre vorherige Unterbringung/ Haltung bei ihren Besitzern entlassen und nur zu Kontrolluntersuchung erneut vorstellig.
Anwendung des Grundsatzes der Vermeidung, Verminderung und Verbesserung (3R-Prinzip)
1. Vermeidung
Geben Sie an, welche tierversuchsfreien Alternativen in diesem Bereich verfügbar sind und warum sie nicht für die Zwecke des Projekts angewendet werden können.
Eine grundsätzliche Alternative zur Verwendung lebender Tiere besteht bei der hier verfolgten Fragestellung nicht, da die Verträglichkeit und die Wirksamkeit der Antikörper-Enzym-Therapie bei Hunden mit natürlich vorkommender Lafora-Krankheit getestet werden soll. Vorangegangene Versuche an Zellkulturen und Mäusen zur Wirksamkeit des Medikaments wurden bereits durchgeführt.
2. Verminderung
Erläutern Sie, wie die Anzahl der Tiere für dieses Projekt festgelegt wurde. Beschreiben Sie die Schritte, die unternommen wurden, um die Anzahl der zu verwendenden Tiere zu verringern, sowie die Grundsätze für die Konzeption von Studien. Beschreiben Sie gegebenenfalls die Praktiken, die während des gesamten Projekts angewandt werden, um die Anzahl der Tiere, die entsprechend den wissenschaftlichen Zielen verwendet werden sollen, so gering wie möglich zu halten. Diese Praktiken können z. B. Pilotstudien, Computermodelle, die gemeinsame Nutzung von Geweben und die erneute Verwendung umfassen.
Dies ist eine Pilotstudie. Das Mindestmaß an Probanden zum Erreichen einer statistischen Auswertbarkeit und um Schlussfolgerungen ziehen zu können, ist erreicht und kann nicht weiter unterschritten werden.
3. Verbesserung
Nennen Sie Beispiele für spezifische Maßnahmen (z. B. verstärkte Überwachung, postoperative Betreuung, Schmerzbehandlung, Training der Tiere) in Bezug auf die Verfahren, um die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere (Schäden) so gering wie möglich zu halten. Beschreiben Sie die Mechanismen zur Einführung neuer Verbesserungsmethoden während der Projektlaufzeit.
Schmerzen, Leiden und Schäden werden nur in geringem Ausmaß erwartet. Die Eingriffe, die ohne Betäubung/ Narkose durchgeführt werden (Venenverweilkatheter einlegen, Blutentnahmen) sind als geringe Belastung und wenig schmerzhaft anzusehen. Die Narkose wird so kurz gehalten wie möglich, die Menge der Anästhetika soweit wie möglich begrenzt. In den Aufwachphasen nach den Narkosen und an den Folgetagen werden die Hunde intensiv überwacht und kontrolliert. Die regelmäßigen Blut- und Nervenwasseruntersuchungen sollen Abweichungen erfassen, die insbesondere auf eine beginnende Allgemeinreaktion oder Meningitis hindeuten könnten, damit frühzeitig therapeutisch interveniert werden kann.
Bitte erläutern Sie die Wahl der Arten und entsprechenden Lebensabschnitte.
Das Ziel der Studie ist die Prüfung der Verträglichkeit und Wirksamkeit der Antikörper-Enzym-Therapie bei natürlich vorkommender Lafora-Krankheit. Da der Beagle in Deutschland die Rasse darstellt, die am häufigsten betroffen und zudem ein Gentest etabliert ist, bietet sich der Beagle als Modelltier an. Verwendet werden 3 bis 5 Hunde, da diese Studie eine Pilotstudie darstellt. Die Hunde müssen den reinerbigen Gendefekt ?Lafora-krank? (Genotyp des Gens NHLRC1 L/L) aufweisen und über 6 Jahre alt sein, da Hunde in der Regel erst Symptome ab einem Alter von 6 Jahren zeigen. Zudem müssen die Symptome klassisch für die Lafora-Krankheit sein (generalisierte epileptische Krampfanfälle, Muskelzuckungen, Lichtempfindlichkeit, vermindertes Hör- oder Sehvermögen, Desorientiertheit). Das Geschlecht der Hunde ist für die Studie irrelevant.
Für die rückblickende Bewertung vorgeschriebenes Projekt
Projekt für RB vorgeschrieben?
Frist für RB
Gründe für die rückblickende Bewertung
Umfasst schwere Verfahren
Verwendung von nichtmenschlichen Primaten
Anderer Grund
Erläuterung des anderen Grundes für die rückblickende Bewertung
Zusätzliche Felder
Nationales Feld 1
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Nationales Feld 2
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Nationales Feld 3
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Nationales Feld 4
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Nationales Feld 5
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Projektbeginn
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Projektende
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Datum der Projektgenehmigung
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
ICD-Code 1
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
ICD-Code 2
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
ICD-Code 3
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Link zur vorherigen Version der NTP außerhalb des Systems der Europäischen Kommission