NICHTTECHNISCHE PROJEKTZUSAMMENFASSUNG
Titel des Projekts
Die Rolle der Cortex-Basalganglien-Thalamus-Schleife in Bewegungskontrolle und Verhaltensflexibilität
Kennung der NTP
NTS-DE-196499 v.2, 15-04-2024
Nationale Kennung der NTP
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Land
Deutschland
Sprache
de
Übermittlung an die EU
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Ja
Projektdauer in Monaten
60
Schlüsselbegriffe
Optogenetik
Elektrophysiologie
Neuroprothetik
Verhaltensflexibilität
Cortex-Basalganglien-Thalamus-Schleife
Projektziel(e)
Grundlagenforschung: Nervensystem
Ziele und zu erwartender Nutzen des Projekts
Beschreiben Sie die Projektziele (z. B. Erforschung wissenschaftlicher Unbekannter oder Deckung eines wissenschaftlichen oder klinischen Bedarfs).
? Charakterisierung der Rolle der Interaktion von BG und Thalamus für die Steuerung von Bewegungen und Verhaltensflexibilität ? Charakterisierung der Rolle der Interaktion von Thalamus und mCx für die Steuerung von Bewegungen und Verhaltensflexibilität ? Charakterisierung der Rolle der Interaktion von mCx und BG für die Steuerung von Bewegungen und Verhaltensflexibilität Die Ergebnisse dieser Versuche sind von unmittelbarer Bedeutung für die biomedizinische Forschung. Durch die Anwendung unserer neu entwickelten Ansätze werden wir in der Lage sein, die Auswirkungen optogenetischer Modulationen des mCx, BG und Thalamus auf die Verhaltensflexibilität zu untersuchen, während wir gleichzeitig die Entstehung von Zellverbänden im CBGT aufzeichnen werden. Diese Informationen können dann zur verbesserten Interpretation neuronaler Daten genutzt werden.
Welcher potenzielle Nutzen dürfte sich aus diesem Projekt ergeben? Erläutern Sie, wie das Projekt die Wissenschaft voranbringen oder welcher Nutzen sich letztlich für Menschen, Tiere oder die Umwelt ergeben könnte. Bitte gegebenenfalls zwischen kurzfristigem Nutzen (während der Projektlaufzeit) und langfristigem Nutzen (der sich nach Abschluss des Projekts ergeben könnte) unterscheiden.
Der Forschungsschwerpunkt unserer Arbeitsgruppe liegt auf der Untersuchung der neuronalen Aktivitäten, die Bewegungen steuern. Der motorische Kortex (mCx) erzeugt im Zusammenspiel mit den Basalganglien (BG) und dem Thalamus Signale, die über das Rückenmark an unsere Muskeln gesendet werden und zu einem kontrollierten und zielgerichteten Verhalten führen. Ist die Verbindung zwischen dem Gehirn und der Peripherie gestört, wie es beispielsweise bei einer Verletzung des Rückenmarks oder der Amputation einer Gliedmaße der Fall ist, gehen diese Fähigkeiten verloren. Mit neuroprothetischen Ansätzen ist es bereits möglich, Gehirnsignale zu nutzen, um Hilfsmittel durch spezielle Computerprogramme direkt zu steuern, ohne das verletzte Rückenmark zu beanspruchen. Die neuronale Steuerung von Hilfsgeräten ist noch recht unbeholfen. Wir führen dies darauf zurück, dass das Verständnis der verwendeten Gehirnsignale und der Interaktion zwischen dem mCx und den subkortikalen Arealen wie Thalamus und BG nicht ausreichend ist. Ziel unserer Forschung ist es mittels optogenetischen und elektrophysiologischen Techniken den subkortikalen Informationsfluss zum mCx zu untersuchen, der an der Kontrolle des flexiblen Verhaltens beteiligt ist. Wir gehen davon aus, dass die Neuronen der BG und des Thalamus die Aktivität des mCx beeinflussen und dazu beitragen, unsere motorischen Befehle an die vielfältigen Kontexte unseres täglichen Lebens anzupassen. Außerdem gehen wir davon aus, dass der mCx seinerseits auch die BG und den Thalamus beeinflussen kann, um z.B. eine erfolgreiche Verhaltensstrategie aufrechtzuerhalten. Die Optogenetik ermöglicht uns das An- oder Abschalten ganz spezifischer Zelltypen in definierten Hirnarealen. Durch die zeitgleiche Analyse von Verhaltensänderungen in Folge solcher Manipulationen gewinnen wir Informationen über die Funktion verschiedener neuronaler Netzwerke für die flexible Verhaltenssteuerung.
Zu erwartender Schaden
Bei welchen Verfahren werden die Tiere üblicherweise verwendet (z. B. Injektionen, chirurgische Eingriffe)? Geben Sie die Anzahl und die Dauer dieser Verfahren an.
? Virale Injektionen und Implantation: Mäusen im Alter ab 8 Wochen werden einer etwa fünfstündigen Operation unter Vollnarkose unterzogen. Den Mäusen werden stereotaktisch nicht-pathogene virale Vektoren intrakraniell injiziert und optoelektronische Sonden implantiert. ? Optogenetische Stimulation unter Narkose: Nach Expression des injizierten nicht-pathogenen Opsins werden bei den Tieren neuronale Aktivitäten bei zeitgleicher optogenetischer Manipulation unter Narkose gemessen. Hierzu wird der Schädelknochen unter Vollnarkose mittels eines Mikrobohrers trepaniert und die optoelektronische Sonde subdural mittels eines stereotaktischen Rahmens in die erforderliche Hirnregion abgesenkt. ? Den Tieren werden während und nach den Operationen subkutan bzw. intraperitoneal Anästhetika, Analgetika und bei Bedarf ein Antibiotikum sowie saline Kochsalzlösung zur Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts appliziert. ? Trainiertes Verhalten: Die Tiere werden mit etwa 8 Wochen in das Verhaltenstraining (Verhaltensflexibilitätsaufgabe: ?Nose Poke? in vordefinierte Kammer) aufgenommen. Die nötige Initialmotivation gelingt durch Wasserdeprivation ? Stimulation, Miniscope-Aufnahmen und Verhaltensmessung: Nach einer Expressionsphase von mindestens 4 Wochen nach der Virusinjektion wird mit der optogenetischen Manipulation begonnen. Über einen Zeitraum von 4 bis 52 Wochen werden die neuronalen Aktivitäten bestimmter Zelltypen zu bestimmten Zeitpunkten des Verhaltenstrainings gezielt moduliert. Die Auswirkungen auf das Verhalten werden aufgezeichnet. Zeitgleich wird mittels Miniscope-Technologie die neuronale Aktivität von Neuronen, die einen Kalzium-/Spannungsindikator exprimieren aufgezeichnet.
Welche Auswirkungen/Schäden sind für die Tiere zu erwarten (z. B. Schmerzen, Gewichtsverlust, Inaktivität/eingeschränkte Mobilität, Stress, ungewöhnliches Verhalten) und wie lange halten diese Auswirkungen an?
Die Tiere werden auf kognitive motorische Aufgaben trainiert. Futter oder Wasser stehen außerhalb des Versuchs nur restriktiv zur Verfügung. Gewicht und Allgemeinzustand der Tiere werden engmaschig kontrolliert und protokolliert. Den Tieren werden apathogene virale Vektoren und optoelektronische Sonden implantiert (Vollnarkose, Schmerzmittel) => ein Tag erhöhte Müdigkeit. Neuronale Signale werden im freibewegenden gemessen und optisch stimuliert. Die Tiere werden am Ende der Untersuchung schmerzfrei getötet. Es wird ein mittlerer Schweregrad des Versuchsvorhabens erwartet.
Welche Arten sollen verwendet werden und wie hoch ist die Anzahl der zu verwendenden Tiere? Welche Schweregrade werden erwartet und wie hoch ist die Anzahl der Tiere je Schweregrad (nach Art)?
Art
Gesamtzahl
Geschätzte Anzahl je Schweregrad
Keine Wiederherstellung der Lebensfunktion
Gering
Mittel
Schwer
Mäuse (Mus musculus)
431
0
0
431
0
Was geschieht mit den am Leben bleibenden Tieren am Ende des Verfahrens?
Art
Geschätzte Anzahl der Tiere, die erneut verwendet, in den Lebensraum/das Haltungssystem zurückgebracht oder privat untergebracht werden.
Erneut verwendet
Zurückgebracht
Privat untergebracht
Begründen Sie den geplanten Verbleib der Tiere nach Abschluss des Verfahrens.
Die Tiere werden nach Versuchsende stets schmerzfrei mittels Barbituratinjektion transkardial perfundiert.
Anwendung des Grundsatzes der Vermeidung, Verminderung und Verbesserung (3R-Prinzip)
1. Vermeidung
Geben Sie an, welche tierversuchsfreien Alternativen in diesem Bereich verfügbar sind und warum sie nicht für die Zwecke des Projekts angewendet werden können.
Für unsere Fragestellungen können die Tierversuche nicht durch andere Methoden ersetzt werden. Da es sich um Verhaltensexperimente handelt, können keine Zellkulturen verwendet werden. Computermodelle sind nicht in der Lage, die Gesamtheit des Gehirns realistisch darzustellen, ein wichtiger Aspekt für unsere Fragestellungen.
2. Verminderung
Erläutern Sie, wie die Anzahl der Tiere für dieses Projekt festgelegt wurde. Beschreiben Sie die Schritte, die unternommen wurden, um die Anzahl der zu verwendenden Tiere zu verringern, sowie die Grundsätze für die Konzeption von Studien. Beschreiben Sie gegebenenfalls die Praktiken, die während des gesamten Projekts angewandt werden, um die Anzahl der Tiere, die entsprechend den wissenschaftlichen Zielen verwendet werden sollen, so gering wie möglich zu halten. Diese Praktiken können z. B. Pilotstudien, Computermodelle, die gemeinsame Nutzung von Geweben und die erneute Verwendung umfassen.
Neue Methoden werden zunächst an kleinen Tierkohorten getestet, bevor sie in größeren Kohorten zum Einsatz kommen. Es werden nur die minimalen Anzahlen an Tieren für die Versuche verwendet. Diese wurden biometrisch bestimmt.
3. Verbesserung
Nennen Sie Beispiele für spezifische Maßnahmen (z. B. verstärkte Überwachung, postoperative Betreuung, Schmerzbehandlung, Training der Tiere) in Bezug auf die Verfahren, um die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere (Schäden) so gering wie möglich zu halten. Beschreiben Sie die Mechanismen zur Einführung neuer Verbesserungsmethoden während der Projektlaufzeit.
Nach chirurgischen Eingriffen werden Schmerzmitteln verabreicht. Die Haltung erfolgt in Gruppen, sofern das Implantat dies erlaubt. Einstreu und Nistmaterial wird zur Verfügung gestellt. In Tierhaltung und Labor wird auf eine ruhige, geräuscharme Umgebung geachtet. Verhaltensversuche werden während der Wachphase der Tiere durchgeführt. Falls Tiere eine Infektion erleiden oder ernsthaft erkranken, werden sie vorzeitig schmerzfrei getötet.
Bitte erläutern Sie die Wahl der Arten und entsprechenden Lebensabschnitte.
Es gibt zahlreiche Studien im Hirnschnitt, die die Verschaltung verschiedener Zelltypen und Hirnareale untersuchen. Auch gibt es bereits eine Vielzahl an mathematischen Modellen die die Funktion einzelner Neurone bereits sehr gut simulieren. Allerdings interagieren diese Neurone gleichzeitig mit einer sehr großen Anzahl anderer Neuronen auf teilweise nichtlineare Weise, was die funktionelle Beschreibung durch Modelle sehr ungenau werden lässt. Die Auswirkungen der zellspezifischen an- und abgeschalteten Neuronentypen im Kontext des Gesamtorganismus und flexibler Verhaltensweisen muss somit immer durch Messungen im Versuchstier entdeckt werden. Es werden Mäuse der Spezies Mus Musculus mit dem genetischen Laborhintergrund C57BL/6J eingesetzt. Es sind männliche und weibliche Mäuse im Alter von 4 bis zu 67 Wochen vorgesehen. Mäuse, verfügen über die für unsere Fragen wichtigen Hirnareale der CBGT-Schleife. Außerdem sind Mäuse in der Lage, Aufgaben auszuführen, die Verhaltensflexibilität und motorische Kontrolle erfordern.
Für die rückblickende Bewertung vorgeschriebenes Projekt
Projekt für RB vorgeschrieben?
Frist für RB
Gründe für die rückblickende Bewertung
Umfasst schwere Verfahren
Verwendung von nichtmenschlichen Primaten
Anderer Grund
Erläuterung des anderen Grundes für die rückblickende Bewertung
Zusätzliche Felder
Nationales Feld 1
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Nationales Feld 2
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Nationales Feld 3
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Nationales Feld 4
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Nationales Feld 5
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Projektbeginn
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Projektende
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Datum der Projektgenehmigung
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ICD-Code 1
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
ICD-Code 2
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ICD-Code 3
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Link zur vorherigen Version der NTP außerhalb des Systems der Europäischen Kommission