Wildvögel tragen viele verschiedene virale, bakterielle und parasitäre Krankheitserreger, die für sie selbst und auch für andere Arten sowie für den Menschen potenziell gefährlich sind, wenn diese Krankheitserreger auf sie übertragen werden. Wenn Vögel in einem Rettungs- oder Rehabilitationszentrum, einem Vogelschutzgebiet oder einem Zoo ankommen, können sie neue Krankheitserreger in die Einrichtung einbringen und die ansässigen Vögel gefährden. Diese Zentren beherbergen eine Vielzahl gefährdeter Arten. Das Zentrum ist auch an mehreren europäischen Zucht- und Erhaltungsprogrammen gefährdeter Arten Auswilderungsprojekt beteiligt. Im Rahmen dieses Projekts werden wir ungefähr 300 Greifvögel pro Jahr (insgesamt 1500 innerhalb von 5 Jahren) überwachen, die in einem Rettungszentrum ankommen, um sie auf verschiedene virale Erreger (Vogelgrippeviren, Coronaviren, Paramyxoviren, Pockenvirus, Herpesvirus, West-Nil-/Usutu-Viren), bakterielle Erreger (Chlamydia, Mycobacterium avium und Salmonellose), parasitäre Infektionen (Blutparasiten wie Plasmodium, Hemoproteus, Leucocytozoon; externe Parasiten und Trichomonose) und einige andere gesundheitsbezogene Parameter zu untersuchen. Die regelmäßige Überwachung dieser Krankheitserreger verbessert unser Wissen über die zirkulierenden Krankheitserreger und hilft uns, aktualisierte Protokolle für die Untersuchung kranker oder verletzter Vögel zu erstellen, die in solchen Zentren ankommen.

Es werden eine Blutprobe aus der Flügelvene, sowie zwei Proben aus der Kloake und eine aus der Mund-Rachen-Höhle entnommen. Die Tiere werden für die Probenentnahme von Hand fixiert. Wenn das Tier Schmerzmittel erhält (Entscheidung des örtlichen Tierarztes), werden Proben unter der Wirkung dieses Medikaments entnommen.

Die Vögel bleiben im Rettungszentrum. Die Experten des Rettungszentrums entscheiden, ob die Vögel nach Behandlung und Heilung entlassen werden können oder ob sie im Zentrum bleiben müssen.