NICHTTECHNISCHE PROJEKTZUSAMMENFASSUNG
Titel des Projekts
Therapieverbesserung nach Stammzelltransplantation durch Menin-Inhibition
Kennung der NTP
NTS-DE-281199 v.1, 10-06-2024
Nationale Kennung der NTP
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Land
Deutschland
Sprache
de
Übermittlung an die EU
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Ja
Projektdauer in Monaten
60
Schlüsselbegriffe
Akute Myeloische Leukämie
Stammzelltransplantation
Rezidiv
T-Zellen
Projektziel(e)
Grundlagenforschung: Onkologie
Grundlagenforschung: Immunsystem
Translationale und angewandte Forschung: Krebserkrankungen des Menschen
Translationale und angewandte Forschung: Immunerkrankungen des Menschen
Ziele und zu erwartender Nutzen des Projekts
Beschreiben Sie die Projektziele (z. B. Erforschung wissenschaftlicher Unbekannter oder Deckung eines wissenschaftlichen oder klinischen Bedarfs).
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine häufige hämatologische Neoplasie bei Erwachsenen. Die Überlebensprognose der meisten Patienten mit einer AML ist sehr schlecht, insbesondere wenn ein Therapieversagen auftritt. Dies kann sowohl ein nicht ausreichendes Ansprechen auf die Therapie, als auch ein Rezidiv nach einer vorherigen kompletten Remission bedeuten. In diesen Fällen ist die allogene Stammzelltransplantation die einzige Aussicht auf eine Heilung. Jedoch erleiden 40% der Patienten nach einer allogenen Stammzelltransplantation ein Rezidiv, welches mit einer noch geringeren Überlebenschance einhergeht. Daher ist es überaus wichtig eine verbesserte Behandlung von AML-Rezidiven nach einer allogenen Stammzelltransplantation zu entwickeln. Der Ansatz dieses Projektes ist es, dafür die pharmakologische Inhibition der Menin-KMT2A Interaktion zu nutzen.
Welcher potenzielle Nutzen dürfte sich aus diesem Projekt ergeben? Erläutern Sie, wie das Projekt die Wissenschaft voranbringen oder welcher Nutzen sich letztlich für Menschen, Tiere oder die Umwelt ergeben könnte. Bitte gegebenenfalls zwischen kurzfristigem Nutzen (während der Projektlaufzeit) und langfristigem Nutzen (der sich nach Abschluss des Projekts ergeben könnte) unterscheiden.
Ein AML-Rezidiv nach einer allogenen Stammzelltransplantation stellt eine der erheblichsten klinischen Herausforderungen dar, da es sehr häufig zum Versagen der allogenen Stammzelltransplantation und somit letztendlich zum Tode des Patienten führt. Infolgedessen ist es von höchster Notwendigkeit, innovative Ansätze zur Verhinderung und Behandlung von AML-Rückfällen zu entwickeln. Für den verbesserten Erfolg einer allogenen Stammzelltransplantation ist die Verstärkung des Graft-versus-Leukemia-Effekts ein vielversprechender Weg. Dabei soll die Erkennung der Tumorzellen durch die transplantierten Immunzellen verbessert, und somit das Überleben verlängert werden.
Zu erwartender Schaden
Bei welchen Verfahren werden die Tiere üblicherweise verwendet (z. B. Injektionen, chirurgische Eingriffe)? Geben Sie die Anzahl und die Dauer dieser Verfahren an.
Zur Simulation eines Graft-versus-Leukämie-Effekts nach einer allogenen Stammzelltransplantation planen wir den Mäusen Tumorzellen zu transplantieren und sie, entsprechend der klinischen Praxis mit einer allogenen Stammzelltransplantation zu behandeln. Zusätzlich erhalten die Mäuse entweder eine Behandlung mit einem Menin-Inhibitor oder eine Kontrollbehandlung, um die Vorzüge dieser Therapiestrategie zu analysieren. Initial werden die Mäuse mittels Ganzkörperbestrahlung vorbereitet, wofür eine eigens konzipierte Strahlenquelle zum Einsatz kommt. Um potenzielle Strahlenschäden zu minimieren, wird die Dosis auf zwei Bestrahlungen aufgeteilt. Nach der Bestrahlung erfolgt eine intravenöse Stammzell- und Tumortransplantation bei den Mäusen. Die Behandlung und die Kontrollsubstanzen werden entweder intraperitoneal oder per Schlundsondierung verabreicht. In einigen Versuchen wird Blut entnommen. Als Kontrolle für die Tumorabwehr werden fluoreszierende Tumorzellen nach der Bestrahlung intravenös injiziert. Dies ermöglicht eine Analyse des Tumorwachstums durch bildgebende Verfahren. Dabei wird das bildgebende Mittel intraperitoneal injiziert, und die Mäuse werden während der Bildgebung in Narkose versetzt. Für bestimmte Analysen ist die Entnahme verschiedener Organe zu einem festen Zeitpunkt erforderlich. Hierfür werden die Mäuse schmerzfrei getötet.
Welche Auswirkungen/Schäden sind für die Tiere zu erwarten (z. B. Schmerzen, Gewichtsverlust, Inaktivität/eingeschränkte Mobilität, Stress, ungewöhnliches Verhalten) und wie lange halten diese Auswirkungen an?
Die erforderliche Bestrahlung für die Transplantation führt zu Müdigkeit und vermindertem Appetit, was zu einem anschließenden Gewichtsverlust führt. Im Tumormodell zeigen sich ab Tag 8-10 Symptome wie Apathie und Gewichtsverlust. In schwerwiegenderen Fällen können sogar Lähmungserscheinungen auftreten. Diese Symptome entsprechend in weiten Teilen denen der Patienten. Durch die Anwendung von Abbruchkriterien wird das Leiden der Tiere minimiert. Durch die Behandlung mit einem Menin-Inhibitor erwarten wir ein vermindertes Leiden der Tiere. Am Ende des Experiments erfolgt die schmerzfreie Euthanasie der Tiere. Das Versuchsvorhaben ist insgesamt mit schweren Leiden verbunden.
Welche Arten sollen verwendet werden und wie hoch ist die Anzahl der zu verwendenden Tiere? Welche Schweregrade werden erwartet und wie hoch ist die Anzahl der Tiere je Schweregrad (nach Art)?
Art
Gesamtzahl
Geschätzte Anzahl je Schweregrad
Keine Wiederherstellung der Lebensfunktion
Gering
Mittel
Schwer
Mäuse (Mus musculus)
886
46
0
360
480
Was geschieht mit den am Leben bleibenden Tieren am Ende des Verfahrens?
Art
Geschätzte Anzahl der Tiere, die erneut verwendet, in den Lebensraum/das Haltungssystem zurückgebracht oder privat untergebracht werden.
Erneut verwendet
Zurückgebracht
Privat untergebracht
Begründen Sie den geplanten Verbleib der Tiere nach Abschluss des Verfahrens.
Die Tiere, die die Abbruchkriterien erfüllen, werden während des Experiments sofort schmerzfrei getötet. Am Ende der Beobachtungsperiode erfolgt die schmerzfreie Euthanasie der Mäuse für weiterführende Untersuchungen. In einigen Fällen, wenn die Analyse von Organen zu bestimmten Zeitpunkten erforderlich ist, werden die Mäuse schmerzfrei getötet, um die benötigten Zeitpunkte zu erreichen.
Anwendung des Grundsatzes der Vermeidung, Verminderung und Verbesserung (3R-Prinzip)
1. Vermeidung
Geben Sie an, welche tierversuchsfreien Alternativen in diesem Bereich verfügbar sind und warum sie nicht für die Zwecke des Projekts angewendet werden können.
Für die Durchführung des Projekts und die geplanten Untersuchungen ist der Einsatz von Tieren unumgänglich, da die Interaktion zwischen dem Immunsystem und Leukämiezellen nur im intakten Organismus untersucht werden kann. Insbesondere die komplexen Mechanismen nach einer allogenen Stammzelltransplantation und T-Zelltransplantationen, die ein Zusammenspiel verschiedener Zellpopulationen und eine intakte Zell-Mikroumgebung erfordern, lässt sich in vitro nicht realistisch abbilden und kann in keinem Co-Kultur-System ausreichend nachgeahmt werden. Die Interaktionen zwischen den verschiedensten Anteilen des Spenderimmunsystems und den Tumorzellen sind sehr komplex und finden in verschiedenen Organen (Knochenmark, Milz, Blut) des Organismus statt. Die Nebenwirkungen der Transplantation in Form von Graft-versus-Host-Disease finden ebenfalls in vielen verschiedenen Organen statt (z.B. in Leber, Dünndarm und Dickdarm). Nur durch die Arbeit in einem Mausmodell lassen sich alle möglichen Effekte und Auswirkungen einer Behandlung mit Menin-Inhibitoren in diesem vielschichtigen Geschehen erforschen.
2. Verminderung
Erläutern Sie, wie die Anzahl der Tiere für dieses Projekt festgelegt wurde. Beschreiben Sie die Schritte, die unternommen wurden, um die Anzahl der zu verwendenden Tiere zu verringern, sowie die Grundsätze für die Konzeption von Studien. Beschreiben Sie gegebenenfalls die Praktiken, die während des gesamten Projekts angewandt werden, um die Anzahl der Tiere, die entsprechend den wissenschaftlichen Zielen verwendet werden sollen, so gering wie möglich zu halten. Diese Praktiken können z. B. Pilotstudien, Computermodelle, die gemeinsame Nutzung von Geweben und die erneute Verwendung umfassen.
Durch die Ergreifung verschiedener Maßnahmen kann in diesem Projekt die Tierzahl verringert werden. Zunächst werden so viele Analysemethoden wie möglich an einem einzelnen Tier durchgeführt, wodurch der Wissensgewinn pro Tier maximal ausgeschöpft wird. Zusätzlich setzen wir in vivo Bildgebung in Verbindung mit fluoreszierenden Ziellinien ein, um das Tumorwachstum zu analysieren. Dadurch können mehrere Zeitpunkte untersucht werden, ohne eine große Anzahl von Tieren zu benötigen. Wo immer möglich werden zunächst in vitro Modelle wie zum Beispiel Coculturen in der Zellkultur verwendet, um die Versuchsplanung zu optimieren und den Erfolg der Experimente zu gewährleisten. Die Anzahl der Tiere pro Versuchsgruppe wurde von einem erfahrenen Statistiker festgelegt, um die minimal erforderliche Anzahl von Tieren für aussagekräftige Ergebnisse zu erreichen. Durch die Verwendung der Spendertiere für Knochenmark und T-Zellen, wo immer möglich, wird die Anzahl der Spendertiere minimiert.
3. Verbesserung
Nennen Sie Beispiele für spezifische Maßnahmen (z. B. verstärkte Überwachung, postoperative Betreuung, Schmerzbehandlung, Training der Tiere) in Bezug auf die Verfahren, um die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere (Schäden) so gering wie möglich zu halten. Beschreiben Sie die Mechanismen zur Einführung neuer Verbesserungsmethoden während der Projektlaufzeit.
Die Tiere werden gruppenweise gehalten und haben durchgehend Zugang zu Einstreu, Nistmaterial, Futter und Wasser. In der ersten Woche der Haltung werden sie an den Experimentator und ihre Umgebung gewöhnt. Dabei wird ihre Anpassung von erfahrenen Tierpfleger*innen unterstützt. Durch regelmäßige Kontrollen können Tiere, die Symptome entwickeln, identifiziert und genau beobachtet werden. Falls sie die Abbruchkriterien erfüllen, können sie frühzeitig aus dem Experiment genommen werden. Im Falle unerwarteter Symptome stehen erfahrene Tierärzt*innen zur Verfügung.
Bitte erläutern Sie die Wahl der Arten und entsprechenden Lebensabschnitte.
Die Maus stellt in dem genannten Versuchsvorhaben das ideale Tiermodell dar. 1. Das verwendete Mausmodell ist sehr gut charakterisiert und etabliert. 2. Ergebnisse von Mausmodellen haben bereits zu neuen Therapiemöglichkeiten für AML-Rezidive nach allogener Stammzelltransplantation geführt. Daher sind diese ein valides präklinisches Modell. 3. Für das Tiermodell der Maus sind eine Vielzahl an relevanten Reagenzien verfügbar, wie zum Beispiel Antikörper für FACS und Western Blot. 4. Indem Inzucht-Stämme verwendet werden, ist die genetische Variabilität zu vernachlässigen. Hierdurch entstehen reproduzierbare und robuste Daten Die Tiere sind zu Versuchsbeginn 6-16 Wochen alt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Immunsystem ausreichend ausgebildet.
Für die rückblickende Bewertung vorgeschriebenes Projekt
Projekt für RB vorgeschrieben?
Frist für RB
Gründe für die rückblickende Bewertung
Umfasst schwere Verfahren
Verwendung von nichtmenschlichen Primaten
Anderer Grund
Erläuterung des anderen Grundes für die rückblickende Bewertung
Zusätzliche Felder
Nationales Feld 1
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Nationales Feld 2
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Nationales Feld 3
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Nationales Feld 4
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Nationales Feld 5
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Projektbeginn
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Projektende
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Datum der Projektgenehmigung
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ICD-Code 1
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ICD-Code 2
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ICD-Code 3
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Link zur vorherigen Version der NTP außerhalb des Systems der Europäischen Kommission