NICHTTECHNISCHE PROJEKTZUSAMMENFASSUNG
Titel des Projekts
Verbesserung der Nervenregeneration im Rattenmodell durch Stimulation mit mittels elektrischem Gleichstrom
Kennung der NTP
NTS-DE-133369 v.1, 19-02-2024
Nationale Kennung der NTP
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Land
Deutschland
Sprache
de
Übermittlung an die EU
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Ja
Projektdauer in Monaten
36
Schlüsselbegriffe
Nervenläsion
Elektrostimulation
Nervenrekonstruktion
Nervenregeneration
Nerventransplantation
Projektziel(e)
Grundlagenforschung: Nervensystem
Grundlagenforschung: Muskuloskelettales System
Translationale und angewandte Forschung: Nerven- und Geisteserkrankungen des Menschen
Translationale und angewandte Forschung: Muskuloskelettale Erkrankungen des Menschen
Ziele und zu erwartender Nutzen des Projekts
Beschreiben Sie die Projektziele (z. B. Erforschung wissenschaftlicher Unbekannter oder Deckung eines wissenschaftlichen oder klinischen Bedarfs).
Ziel des Projektes ist es, zu überprüfen, ob sich die Nervenheilung mittels Elektrostimulation beschleunigen lässt. Uns interessiert hierbei, ob man die Nervenheilung nach der Durchtrennung eines Nervs beschleunigen kann, wenn zur Überbrückung eines langstreckigen Nervendefekts eine Transplantat, d.h. Nervengewebe aus dem eigenen Körper oder von einem Organspender verwendet wird.
Welcher potenzielle Nutzen dürfte sich aus diesem Projekt ergeben? Erläutern Sie, wie das Projekt die Wissenschaft voranbringen oder welcher Nutzen sich letztlich für Menschen, Tiere oder die Umwelt ergeben könnte. Bitte gegebenenfalls zwischen kurzfristigem Nutzen (während der Projektlaufzeit) und langfristigem Nutzen (der sich nach Abschluss des Projekts ergeben könnte) unterscheiden.
Verletzungen peripherer Nerven, d.h. der Nerven, die außerhalb des Rückenmarks liegen, haben drastische Konsequenzen für die betroffenen Patientinnen und Patienten. Chirurgen, die solche Verletzungen behandeln, stehen zum einen vor der Herausforderung, dass oftmals langstreckige Nervendefekte überbrückt werden müssen. Zum anderen darf nicht zu viel Zeit vergehen, bis der nachwachsende Nerv wieder in die Muskulatur oder Haut eingewachsen ist. Besonders die Muskeln gehen ohne Nervenversorgung schnell zu Grunde. Wir wollen daher untersuchen, ob mittels elektrischer Gleichstromstimulation die Nervenheilung auch größerer Läsionen beschleunigt werden kann. Dazu wird in Ratten der Ischiasnerv (Nervus ischiadicus) durchtrennt und anschließend wieder zusammen genäht. Durch die Elektrostimulation soll dann die Wachstumsgeschwindigkeit der Nervenfasern beschleunigt werden. Das können wir in unserem Versuch überprüfen, indem wir die Zehenspreizung und das Gangverhalten der Ratten messen, für die der Ischiasnerv verantwortlich ist. In Zellkulturen kann untersucht werden, wie Medikamente auf einzelne Zellen oder Gruppen von Zellen wirken, jedoch lassen sich solch komplexe Systeme wie das Nervensystem im Detail nur in Tieren erforschen. Außerdem kann im lebenden Tier die Körperfunktion beurteilt werden, für die der betreffende Nerv verantwortlich ist. Das Ziel unserer Arbeit ist es, eine Behandlungsmethode zu entwickeln, die dabei helfen kann Nervenverletzungen in Menschen besser zu heilen.
Zu erwartender Schaden
Bei welchen Verfahren werden die Tiere üblicherweise verwendet (z. B. Injektionen, chirurgische Eingriffe)? Geben Sie die Anzahl und die Dauer dieser Verfahren an.
Bei allen Tieren wird der Ischiasnerv auf einer Seite durchtrennt, jedoch nur auf einer Seite rekonstruiert. Anschließend wird der Nervendefekt bei den Tieren in drei der sechs Versuchsgruppen mit einem körpereigenen Nerventransplantat überbrückt. Bei den andern Gruppen erfolgt die Rekonstruktion mit einem Transplantat, das von einem Organspender stammt. Die Dauer dieses Eingriffs beträgt ca. 60 Minuten. Bei 2 der sechs Gruppen wird 3x pro Woche für 15 Minuten mittels durch die Haut eingebrachter, kleiner Nadeln eine Elektrostimulation durchgeführt. Bei zwei weiteren Gruppen erfolgt dies als s.g. "Schein-Stimulation", d.h. die Nadeln werden auch durch die Haut gestochen, aber der Stromfluss wird nicht aktiviert. Die beiden letzten Gruppen sind Kontrollgruppen ohne Stimulation. Alle Tiere werden postoperativ einmal wöchentlich mittels Ganganalyse (10 min) und Testung der Zehenspreizung (5 min) untersucht. Am Ende des Beobachtungszeitraums wird die Reizweiterleitung des Nervs untersucht ( 50 min).
Welche Auswirkungen/Schäden sind für die Tiere zu erwarten (z. B. Schmerzen, Gewichtsverlust, Inaktivität/eingeschränkte Mobilität, Stress, ungewöhnliches Verhalten) und wie lange halten diese Auswirkungen an?
Der Ischiasnerv der Ratten wird für unsere Untersuchungen auf einer Seiten durchtrennt. Dies verursacht bei den Tieren in den für die Dauer unseres Versuchs eine mittlere Belastung. Bei den Tieren kommt es in Folge der Operation zu einer Lähmung der Großteil der Muskulatur an der betroffenen unteren Gliedmaße sowie zu einem Verlust des Gefühls in diesem Bereich, wobei sich diese Schäden im Laufe des Versuchs durch die Nervenrekonstruktion wieder teilweise zurückbilden können. Gleichzeitig kann es durch die von uns durchgeführte Operation zur Entwicklung von Schmerzen im Bereich der betroffenen unteren Gliedmaße kommen. Etwa eine Woche lang nehmen die Tiere dadurch etwas Gewicht ab. 3 Mal pro Woche werden die Tiere für 15 Minute in eine Inhalationsnarkose versetzt und es werden zwei kleine Nadel in den Bereich der Nervennaht eingebracht. Anschließend erfolgt für eine Dauer von 15 Minuten die elektrische Gleichstromstimulation. Dies verursacht einen narbigen Umbau an den Stelle an der die Nadeln eingbracht werden. Am Ende des Untersuchungszeitraums werden die Tiere schmerzfrei getötet. Es wird ein mittlerer Schweregrad des Versuchsvorhabens erwartet.
Welche Arten sollen verwendet werden und wie hoch ist die Anzahl der zu verwendenden Tiere? Welche Schweregrade werden erwartet und wie hoch ist die Anzahl der Tiere je Schweregrad (nach Art)?
Art
Gesamtzahl
Geschätzte Anzahl je Schweregrad
Keine Wiederherstellung der Lebensfunktion
Gering
Mittel
Schwer
Ratten (Rattus norvegicus)
67
0
0
67
0
Was geschieht mit den am Leben bleibenden Tieren am Ende des Verfahrens?
Art
Geschätzte Anzahl der Tiere, die erneut verwendet, in den Lebensraum/das Haltungssystem zurückgebracht oder privat untergebracht werden.
Erneut verwendet
Zurückgebracht
Privat untergebracht
Begründen Sie den geplanten Verbleib der Tiere nach Abschluss des Verfahrens.
Es ist in unseren Tierversuchshaben nicht vorgesehen, dass Tiere nach Abschluss des jeweiligen Teilversuchs überleben. Da den Tieren im Rahmen des Verfahrens abschließend Nerven- und Muskelgewebe entnommen werden muss, würde ihr Weiterleben nach Abschluss des Verfahrens nur unter mehr als geringen Schmerzen und Belastungen möglich sein. Daher werden alle Tiere nach Abschluss des Verfahrens schmerzlos in Narkose getötet.
Anwendung des Grundsatzes der Vermeidung, Verminderung und Verbesserung (3R-Prinzip)
1. Vermeidung
Geben Sie an, welche tierversuchsfreien Alternativen in diesem Bereich verfügbar sind und warum sie nicht für die Zwecke des Projekts angewendet werden können.
Zwar lassen sich Untersuchungen zum Verhalten von Nervenzellen auf Medikamente und Therapieverfahren wie die Elektrostimulation in der Zellkultur durchführen, jedoch überleben die Zellen nur für kurze Zeit in solchen Zellkultursystemen. Außerdem kann man die komplexe Interaktion der vielen verschiedenen Zellen des Nervensystems nur unzureichend in der Zellkultur darstellen. Das gilt insbesondere für die Nachbildung der dreidimensionalen Struktur des Nervensystems. Da wir für unsere Experimente genau diese komplexen Wechselwirkungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen untersuchen wollen, ist die Vermeidung tierexperimenteller Untersuchungen nicht möglich. Durch die Verwendungen des Nervus ischiadicus der Ratte als Untersuchungsmodell können wir eine Aussage bezüglich der Effekte der elektrischen Gleichstromstimulation auf die Nervenheilung treffen.
2. Verminderung
Erläutern Sie, wie die Anzahl der Tiere für dieses Projekt festgelegt wurde. Beschreiben Sie die Schritte, die unternommen wurden, um die Anzahl der zu verwendenden Tiere zu verringern, sowie die Grundsätze für die Konzeption von Studien. Beschreiben Sie gegebenenfalls die Praktiken, die während des gesamten Projekts angewandt werden, um die Anzahl der Tiere, die entsprechend den wissenschaftlichen Zielen verwendet werden sollen, so gering wie möglich zu halten. Diese Praktiken können z. B. Pilotstudien, Computermodelle, die gemeinsame Nutzung von Geweben und die erneute Verwendung umfassen.
Die geschätzte Anzahl der Tiere basiert auf den zu diesem Thema publizierten Studien sowie eigenen Erfahrungen im Rahmen von Vorversuchen. Durch die Beratung durch eine Biostatistikerin soll sichergestellt werden, dass die geringstmögliche Anzahl von Tieren verwendet wird, um das gewünschte Ziel unseres Versuchsvorhabens zu erreichen.
3. Verbesserung
Nennen Sie Beispiele für spezifische Maßnahmen (z. B. verstärkte Überwachung, postoperative Betreuung, Schmerzbehandlung, Training der Tiere) in Bezug auf die Verfahren, um die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere (Schäden) so gering wie möglich zu halten. Beschreiben Sie die Mechanismen zur Einführung neuer Verbesserungsmethoden während der Projektlaufzeit.
Die Tiere werden nach dem Eingriff in ihren gewohnten Gruppen gehalten, um psychischen Stress zu vermeiden und engmaschig klinisch untersucht, um gegebenenfalls entsprechend reagieren zu können. Die Tiere erhalten nach der Operation zusätzlich eingeweichtes Futter in einem flachen Gefäß auf dem Käfigboden angeboten, um die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Die für den operativen Eingriff nötige Zeit in Narkose wird auf das geringstmögliche Maß reduziert, zudem erhalten die Tiere eine prä-, intra-, sowie postoperative Schmerztherapie bis zum Abklingen aller Schmerzsymptome. Im Falle, dass die Tiere ernsthaft erkranken, deutlich an Gewicht einbüßen oder eine Infektion erleiden, werden sie vorzeitig schmerzfrei getötet.
Bitte erläutern Sie die Wahl der Arten und entsprechenden Lebensabschnitte.
Für unsere Versuche sollen 7-9 Wochen alte männliche Lewis-Ratten verwendet werden, deren Gewicht bei Lieferung ca. 300 g betragen soll. Für unser Versuchsvorhaben können keine Tiere, deren Fähigkeit zu Leiden weniger stark entwickelt ist, verwendet werden, da die, durch die Nervenverletzung ausgelösten Beeinträchtigungen, sowie deren Besserung durch die Nervenheilung, zentrale Kriterien darstellen, anhand derer die Effekte des von uns eingesetzten Medikaments, bzw. dessen positive Wirkungen evaluiert werden können. Würden weniger entwickelte Tiere verwendet werden, ließe sich auch die Funktionsverbesserungen durch das von uns gespritzte Medikament nicht adäquat bestimmen. Das Alter der Tiere zum Zeitpunkt der Verfahren ist so gewählt, dass zum einen die operativen Eingriffe an Tieren durchgeführt werden, die noch jung sind und damit noch nicht von einer altersbedingten verlangsamten Gewebeheilung betroffen sind. Auf der anderen Seite wurde das Alter und Gewicht so gewählt, dass die Tiere ausreichend groß sind, um die von uns geplanten operativen Verfahren mit entsprechend benötigten Defektstrecken des Ischiasnervs durchführen zu können.
Für die rückblickende Bewertung vorgeschriebenes Projekt
Projekt für RB vorgeschrieben?
Frist für RB
Gründe für die rückblickende Bewertung
Umfasst schwere Verfahren
Verwendung von nichtmenschlichen Primaten
Anderer Grund
Erläuterung des anderen Grundes für die rückblickende Bewertung
Zusätzliche Felder
Nationales Feld 1
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Nationales Feld 2
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Nationales Feld 3
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Nationales Feld 4
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Nationales Feld 5
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Projektbeginn
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Projektende
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Datum der Projektgenehmigung
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ICD-Code 1
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ICD-Code 2
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ICD-Code 3
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Link zur vorherigen Version der NTP außerhalb des Systems der Europäischen Kommission