NICHTTECHNISCHE PROJEKTZUSAMMENFASSUNG
Titel des Projekts
Dichteabhängige Raumnutzung beim Rehwild
Kennung der NTP
NTS-AT-283922 v.1, 27-06-2024
Nationale Kennung der NTP
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Land
Österreich
Sprache
de
Übermittlung an die EU
Das Feld wird nicht veröffentlicht.
Ja
Projektdauer in Monaten
60
Schlüsselbegriffe
Reh (Capreolus capreolus)
Territorialität
Raumnutzung
Telemetrie
Forschungsgatter
Projektziel(e)
Grundlagenforschung: Ethologie/Tierverhalten/Tierbiologie
Grundlagenforschung: Andere Grundlagenforschung
Ziele und zu erwartender Nutzen des Projekts
Beschreiben Sie die Projektziele (z. B. Erforschung wissenschaftlicher Unbekannter oder Deckung eines wissenschaftlichen oder klinischen Bedarfs).
Das Reh (Capreolus capreolus) ist die häufigste heimische Wildwiederkäuerart, ein umfassendes Verständnis für seine Lebensweise und die Faktoren, die diese beeinflussen, sind daher von zentraler Wichtigkeit. Das Solzialverhalten der Rehe unterscheidet sich stark von dem anderer Wildpaarhufern wie dem Rothirsch oder dem Wildschwein. Rehe leben bis auf die Paarungszeit einzelgängerisch und territorial. Die Populationsdichte und die Verfügbarkeit von Ressourcen wie Deckung und Nahrung haben einen wesentlichen Einfluss auf die Raumnutzung und das Verhalten beider Geschlechter. Es soll geklärt werden, wie diese Faktoren das Territorialverhalten von Rehen beeinflussen. Diese Studie stellt Grundlagenforschung dar und die gewonnenen Erkenntnisse können verwendet werden, um weitere wissenschaftliche Forschung darauf aufzubauen. Durch die lange Laufzeit des Projekts können wichtige Langzeitdaten erfasst werden.
Welcher potenzielle Nutzen dürfte sich aus diesem Projekt ergeben? Erläutern Sie, wie das Projekt die Wissenschaft voranbringen oder welcher Nutzen sich letztlich für Menschen, Tiere oder die Umwelt ergeben könnte. Bitte gegebenenfalls zwischen kurzfristigem Nutzen (während der Projektlaufzeit) und langfristigem Nutzen (der sich nach Abschluss des Projekts ergeben könnte) unterscheiden.
Ein umfassendes Verständnis für das Raumnutzungs - und Territorialverhalten des Rehs ist eine wichtige Grundlage, die dann in weiterer Folge für aufbauende Forschung herangezogen werden kann. Durch die geplante Publikation der Ergebnisse, sollen die erlangten Erkenntnisse für internationale weiterführende Forschungstätigkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Zu erwartender Schaden
Bei welchen Verfahren werden die Tiere üblicherweise verwendet (z. B. Injektionen, chirurgische Eingriffe)? Geben Sie die Anzahl und die Dauer dieser Verfahren an.
Die im Rahmen des vorliegenden Projekts verwendeten Rehe werden in keinem anderen Tierversuch genutzt. Ein einmaliger Fang ist notwendig um die Halsbandsender zu applizieren. Die Entfernung des Senders erfolgt automatisch oder nach Bedarfdurch einen ferngesteuertem Abwurf.
Welche Auswirkungen/Schäden sind für die Tiere zu erwarten (z. B. Schmerzen, Gewichtsverlust, Inaktivität/eingeschränkte Mobilität, Stress, ungewöhnliches Verhalten) und wie lange halten diese Auswirkungen an?
Die Auswirkungen für die Tiere sind im Rahmen des vorliegenden Projekts als gering einzustufen. Die gewählte Methodik erfordert nur geringfügige Eingriffe an lebenden Tieren. Hinsichtlich des Applizierens der Halsbandsender und der Ohrmarken zur Markierung ist ein einmaliger Fang jedes Tieres vonnöten, welche durch qualifiziertes Personal geplant, durchgeführt und überwacht wird. Der zu erwartende Stresslevel durch den einmaligen Fang ist als niedrig einzustufen. Die Tiere verweilen während des Projekts und anschließend weiter in ihrer natürlichen und gewohnten Umgebung und vorhandener Sozialstruktur. Nach einer Laufzeit von etwa 2 Jahre werden die Halsbandsender über einen ferngesteuerten Verschlussmechanismus vom Tier gelöst, wodurch kein weiterer Fang notwendig ist, um die Sender wiederzugewinnen. Eine Gewöhnung an Sender und Ohrmarken tritt erfahrungsgemäß sehr schnell ein und die Tiere werden nicht gestört.
Welche Arten sollen verwendet werden und wie hoch ist die Anzahl der zu verwendenden Tiere? Welche Schweregrade werden erwartet und wie hoch ist die Anzahl der Tiere je Schweregrad (nach Art)?
Art
Gesamtzahl
Geschätzte Anzahl je Schweregrad
Keine Wiederherstellung der Lebensfunktion
Gering
Mittel
Schwer
Andere Säugetiere (other Mammalia)
108
0
108
0
0
Was geschieht mit den am Leben bleibenden Tieren am Ende des Verfahrens?
Art
Geschätzte Anzahl der Tiere, die erneut verwendet, in den Lebensraum/das Haltungssystem zurückgebracht oder privat untergebracht werden.
Erneut verwendet
Zurückgebracht
Privat untergebracht
Andere Säugetiere (other Mammalia)
0
108
0
Begründen Sie den geplanten Verbleib der Tiere nach Abschluss des Verfahrens.
Während der gesamten Projektdauer sowie nach der Wiedergewinnung der Sender, verbleiben alle Tiere in ihrem gewohnten Lebensraum (im Forschungsgatter) und der vorhandenen Sozialstruktur.
Anwendung des Grundsatzes der Vermeidung, Verminderung und Verbesserung (3R-Prinzip)
1. Vermeidung
Geben Sie an, welche tierversuchsfreien Alternativen in diesem Bereich verfügbar sind und warum sie nicht für die Zwecke des Projekts angewendet werden können.
Um das Raum-Zeit-Verhalten von Rehen mittels telemetrischer Systeme untersuchen zu können ist bei derzeitigem Stand der Technik ein Fang der Tiere unumgänglich, um den guten Sitz und den Verbleib des Sendehalsbandes am Tier für die Dauer des Projekts zu gewährleisten. Die Ohrmarken verbleiben am Tier, da eine Entfernung der Ohrmarken einen weiteren Fang nötig machen würde und auch nach der Entsenderung noch ersichtlich sein soll welche Tiere bereits gefangen wurden. Die Anwendung von GPS-Halsbandsystemen für die vorliegende Fragestellung entspricht dem neuesten Stand der Technik und Wissenschaft und gewährleistet Vergleichbarkeit zu ähnlichen Studien. Weiters kann die Fragestellung dieser Studie nur an lebenden Tieren untersucht und nicht durch alternative Methoden erreicht werden.
2. Verminderung
Erläutern Sie, wie die Anzahl der Tiere für dieses Projekt festgelegt wurde. Beschreiben Sie die Schritte, die unternommen wurden, um die Anzahl der zu verwendenden Tiere zu verringern, sowie die Grundsätze für die Konzeption von Studien. Beschreiben Sie gegebenenfalls die Praktiken, die während des gesamten Projekts angewandt werden, um die Anzahl der Tiere, die entsprechend den wissenschaftlichen Zielen verwendet werden sollen, so gering wie möglich zu halten. Diese Praktiken können z. B. Pilotstudien, Computermodelle, die gemeinsame Nutzung von Geweben und die erneute Verwendung umfassen.
Um im Rahmen der vorliegenden Studie die Anzahl der Tiere (Rehe) so gering wie möglich zu halten, werden Vorläuferstudien bei der Analyse der Daten miteinbezogen. Eine gewisse Stichprobengröße ist allerdings zwecks statistischer Aussagekraft unumgänglich. Die telemetrischen Daten der Tiere dieses Projekts werden mit jenen der Vorläuferstudien kombiniert, um die Stichprobengröße zu erhöhen und somit fundierte wissenschaftliche Analysen zu ermöglichen. Die hierbei gewonnen Daten und Ergebnisse können wiederum innerhalb weiterer Forschungsprojekte genutzt werden, wodurch sich die Summe zukünftig notwendiger Besenderungen vermindert.
3. Verbesserung
Nennen Sie Beispiele für spezifische Maßnahmen (z. B. verstärkte Überwachung, postoperative Betreuung, Schmerzbehandlung, Training der Tiere) in Bezug auf die Verfahren, um die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere (Schäden) so gering wie möglich zu halten. Beschreiben Sie die Mechanismen zur Einführung neuer Verbesserungsmethoden während der Projektlaufzeit.
Das vorliegende Projekt wurde auf der Grundlage früherer Erfahrungen konzipiert. Die involvierten Personen verfügen über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Rehen und in der Durchführung von Verfahren wie dem Fang dieser Wildart. Um die Auswirkung auf das Wohl der Tiere im vorliegenden Projekt so gering wie möglich zu halten, werden GPS-Halsbandsysteme verwendet, welche über einen sogenannten Drop-off Mechanismus verfügen. Über diesen Mechanismus kann das Halsband nach Ende der Datenerhebung aus der Ferne gelöst werden, wodurch kein Fang im Rahmen der Entsenderung nötig ist. Zusätzlich gibt es keinen direkten menschlichen Kontakt bei der Entsenderung, wodurch der Stress der Tiere, bedingt durch menschliche Einflüsse, auf ein Minimum reduziert wird. Die Ergebnisse dieser Studie können zu einer verbesserten Analyse zukünftiger telemetrischer Wildtierstudien beitragen (siehe potenzieller Nutzen des Projekts).
Bitte erläutern Sie die Wahl der Arten und entsprechenden Lebensabschnitte.
Das Reh ist eine der bedeutendsten Wildtierarten in Europa und der häufigste Wildwiederkäuer in Österreich. Ein Verständnis für seine Verhaltensweise ist daher essentiell. Das Reh hat eine außergewöhnliche Lebensweise, bei der die adulten Tiere (sowohl Männchen als auch Weibchen) territorial sind und (bis auf die Paarungszeit) einzelgängerisch leben. Im Rahmen dieser Studie werden ausschließlich mehrjährige (ausgwachsene) Individuen besendert, um eine ideale Eignung der verwendeten Halsbandsysteme zu garantieren.
Für die rückblickende Bewertung vorgeschriebenes Projekt
Projekt für RB vorgeschrieben?
Nein
Frist für RB
Gründe für die rückblickende Bewertung
Umfasst schwere Verfahren
Verwendung von nichtmenschlichen Primaten
Anderer Grund
Erläuterung des anderen Grundes für die rückblickende Bewertung
Zusätzliche Felder
Nationales Feld 1
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Nationales Feld 2
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Nationales Feld 3
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Nationales Feld 4
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Nationales Feld 5
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Projektbeginn
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Projektende
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Datum der Projektgenehmigung
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ICD-Code 1
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ICD-Code 2
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ICD-Code 3
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Link zur vorherigen Version der NTP außerhalb des Systems der Europäischen Kommission